Pressemitteilung der Initiative „Tatort Porz – Keine Ruhe nach dem Schuss“  zum 2. Prozesstag

Köln, 13. November 2021 Am gestrigen zweiten Prozesstag gegen den CDU-Politiker Hans-Josef Bähner haben zwei Freunde des Opfers eindrücklich von der Tatnacht und von den, insbesondere psychischen, Folgen der rassistischen Gewalttat berichtet, unter denen auch sie noch heute leiden.

Die Schilderungen der Geschehnisse der Tatnacht durch die Zeugen,
ergänzt durch einen Mitschnitt des Notrufs, widersprachen sämtlich der
Version Bähners, die er in seiner Einlassung hatte verlesen lassen.

Das heute Gehörte entlarvt Bähners Version als Lügengeschichte. Die Legende der Notwehr ist spätestens nach den heutigen Zeugenaussagen komplett in sich zusammen gefallen„, so Berena Yogarajah von der Initiative Tatort Porz.

Auch das Mitwirken von Bähners Ehefrau in der Tatnacht wurde erneut
thematisiert. Nach Krys‘ Schilderung am ersten Prozesstag beschrieben
auch die weiteren Zeugen, dass die Frau während der Tat im Garten
gewesen sei und ebenso Beleidigungen geschrien habe. Bähners Anwälte
erklärten, sie mache vom Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch.

Die Verteidigung setzte ihre Strategie der Täter-Opfer-Umkehr auch am 2.
Prozesstag fort. Die Zeugenbefragung glich erneut einem Verhör. Durch
die aggressive und empathielose Befragung wurden die Zeugen über Stunden
hinweg herabgewürdigt und unter Druck gesetzt.

Bähners Verteidiger wirkten zunehmend verzweifelt und aggressiv. Sie
bezeichneten die Freunde von Krys als Lügner und verhöhnten sie, als
diese von bleibenden Folgen und dem Schock in der Tatnacht berichteten.
Ein derart empathieloser Umgang mit Betroffenen von Gewalt ist zutiefst
abstoßend. Glücklicherweise ließen sich die Zeugen davon nicht beirren
und die Strategie von Günal und Krösing lief ins Leere.“ kommentiert
Berena Yogarajah das Gehörte.

Die Initiative Tatort Porz wird auch am kommenden Donnerstag zum dritten
Prozesstag anwesend sein und den Strafprozess weiterhin kritisch beobachten.